Infos zur Wittenbacher Landwirtschaft

 Eckpunkte zur Wittenbacher Landwirtschaft

30 direktzahlungsberechtigte Bauernbetriebe mit Sitz in Wittenbach. Unterschiedlich gross: Vom Familienbetrieb mit Angestellten oder Lehrlingen bis zum Nebenerwerbsbetrieb.

Tiere:

1‘426            Milchkühe, Rinder, Kälber
69                  Pferde
141                 Schafe, Lämmer
4‘376           Schweine, Ferkel
50‘000        Hühner (für Konsumeier)
116                 Bienenvölker

Klassische Betriebszweige sind Milch- und Fleischwirtschaft. Einzelne Betriebe fokussieren sich ausschliesslich auf Eierproduktion oder Schweinemast.

 5‘819          Hochstamm-Feldobstbäume
279               Einheimische standortgerechte Einzel- und Nussbäume
885 Aren    Obstanlage Äpfel und Steinobst

In Wittenbach gehören die klassischen Hochstammobstbäume zum gewohnten Landschaftsbild. Wegen dem zu Beginn der 2000er Jahre grassierende Bakterium „Feuerbrand“ mussten viele vorwiegend alte Bäume (insbesondere Birnbäume) gefällt werden. Dank der gezielten Förderung der Obstbäume befinden sich die Bestände auf einem erfreulichen Niveau.

Das Vernetzungsprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, die wenigen Birnbäume zu erhalten und einige Neuanpflanzungen zu fördern. Birnbäume sind wunderbare Elemente unseres Landschaftsbildes, bieten Lebensräume für Tiere und sind eine Augenweide während der Blütezeit.

Innerhalb des Gemeindegebietes Wittenbach werden 68‘748 Aren (oder 687 Hektaren) landwirt­schaftliche Nutzfläche bewirtschaftet. Das sind rund 56 % der gesamten Fläche der Gemeinde Wittenbach (121‘991 Aren). 

Die Wittenbacher Wiesen und Weiden sind prädestiniert für die Viehwirtschaft. Tierhaltung und verschiedene Obstgärten machen den grössten Anteil der Landwirtschaftsfläche aus. Ackerbau spielt aus topografischen sowie klimatischen Gründen eine eher untergeordnete Rolle.

Beinahe alle Wittenbacher Landwirte machen am Vernetzungsprojekt zwischen Sitter und der Goldach mit. Unter anderem wird darauf geachtet, dass zwischen den ökologischen Ausgleichsflächen eine maximale Distanz von 200 Metern besteht. Damit bleiben Lebensräume für Tiere erhalten. Zum Beispiel wird damit für den Feldhasen, der in unserer Region nur noch selten gesehen wird, ein wichtiger Lebensraum geboten.

Vernetzungsprojekt:

Die am Projekt beteiligten Landwirte möchten auch in Zukunft ihre wertvolle und abwechslungs­reiche Landschaft als Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen erhalten. Folgende über­geordneten Ziele dienen als Grundlage für das Vernetzungsprojekt:

·           Charakteristische Tier--und Pflanzenarten werden erhalten und gefördert.

·           Die Biodiversitätsförderflächen (ökologischen Ausgleichsflächen / BFF) werden an geogra­phisch sinnvoller Lage angelegt und die vernetzten BFF gelten als ökologisch wertvoll (müs­sen Zusatzanforderungen erfüllen).

·           Eine gute Informationspolitik zwischen Landwirten, Behörden und Bevölkerung wird ange-strebt.

·           Die Landwirte erhalten höhere Beiträge für ihre Leistungen zugunsten der Kulturlandschaft und deren Vernetzung.

 Aktivitäten Vernetzungsprojekt (Artikel "Wittenbach blüht auf" Seite 2)



Schweizer Fleisch – der feine Unterschied

Nachhaltige Flächennutzung

Etwas mehr als zwei Drittel der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche sind Grünflächen, die für die Viehhaltung verwendet werden. Diese sind oft so steil oder liegen so weit oben, dass sie für den Acker- und Obstbau gar nicht genutzt werden können. Wiederkäuer hingegen können das Raufutter auf den Wiesen und Bergweiden als Nahrung nutzen – und wir können daraus später hochwertige Nahrungsmittel wie Käse und Fleisch produzieren.









Geringer Frischwasserverbrauch

Dank der grossen Niederschlagsmengen in der Schweiz können wir weitgehend auf die künstliche Bewässerung der Wiesen und Weiden verzichten. Während die Landwirtschaft weltweit rund 70% des gesamten Frischwassers verbraucht, sind es in der Schweiz lediglich 2 %. Zudem beziehen viele Betriebe das Tränkewasser für die Tiere aus hofeigenen Quellen.











Artgerechtes Futter

Schweizer Nutztiere erhalten streng kontrolliertes, art- und umweltgerechtes Futter. Insbesondere die Wiederkäuer erhalten zu 80% Raufutter – also Gras und Heu – und verhältnismässig wenig Kraftfutter. Das Tierfutter ist frei von gentechnisch veränderten Organismen und von Tiermehl.  Hormone und Antibiotika zur Leistungsförderung sind strengstens untersagt. Das verfütterte Kraftfutter besteht zu einem Grossteil aus Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion. Diese Nebenprodukte können für die menschliche Ernährung nicht mehr verwendet werden, sind jedoch für unsere Nutztiere wertvolle Nährstoffquellen. Durch die Verfütterung dieser Nebenprodukte werden die in den Rohstoffen enthaltenen Nährstoffe optimal verwertet und zugleich Food-Waste minimiert.








Wenig Importe beim Futter

In der Schweiz produzieren wir 83,7% des Tierfutters selbst. Beim Importfutter handelt es sich vor allem um Soja, das wir zu 95% aus zertifiziert nachhaltiger Produktion beziehen. Dies wird als Proteinkomponente in der Fütterung gebraucht.










Strenges Tierschutzgesetz

Die Schweiz hat eines der strengsten Tierschutzgesetze der Welt. Dieses garantiert, dass die Tiere hierzulande besonders artgerecht gefüttert und möglichst tiergerecht gehalten werden. Es schreibt aber auch vor, dass die Fahrtzeit bei Tiertransporten höchstens 6 Stunden betragen darf. In der EU hingegen sind beispielsweise für Schweine Transportzeiten von bis zu 24 Stunden erlaubt. Jeder Schweizer landwirtschaftliche Betrieb wird mindestens einmal jährlich kontrolliert.









Freiwillige Massnahmen

Ein Grossteil der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe beteiligt sich an den freiwilligen Programmen «Besonders tierfreundliche Stallungssysteme, BTS» und «Regelmässiger Auslauf im Freien, RAUS».














Lückenlose Dokumentation

Schweizer Fleisch steht für Sicherheit und Qualität. Dank einer konsequenten Kennzeichnung und genauen Begleitdokumenten kann Schweizer Fleisch via Schlachtbetrieb bis zum Bauernhof zurückverfolgt werden.














Treibhausgase

Die Emissionen müssen im Gesamtkontext betrachtet werden. Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan (CH4) sind die wichtigsten THG. CO2 entsteht durch natürliche biologische Prozesse im Körper jedes Lebewesens des Tierreiches — also auch beim Menschen — und wird durch die Atmung in die Atmosphäre ausgestossen. Methan wird von Wiederkäuern direkt im Verdauungsprozess produziert. Die beiden Gase CO2 und Methan (CH4) stellen an sich kein Problem dar, im Gegenteil, sie sind Bestandteil des Lebens.

 

Fakten für die Schweiz:

80% der THG-Emissionen ist CO2; 10% ist CH4 und 6% ist N2O. Die Nutztiere  tragen 6 bis 7% zu den THG-Emissionen bei.

Solange in der Schweiz nicht immer mehr Nutztiere gehalten werden, die Effizienz in der Produktion weiter gesteigert und möglichst wenig Futtermittel importiert werden, trägt die Viehwirtschaft nicht zur weiteren Klimaerwärmung bei.